Matthias Sander nimmt uns in seinem Buch „China auf dem Weg zur digitalen Supermacht“ erschienen im mdv Mitteldeutscher Verlag, mit auf eine spannende Reise in die Welt der Technologie, Innovation und geopolitischen Ambitionen Chinas. Auf gut recherchierte und sachlich fundierte Weise beleuchtet er, wie das Reich der Mitte sich von einem Entwicklungsland zu einer globalen Technologiemacht entwickelt hat – und welche Herausforderungen und Konsequenzen das für den Rest der Welt bedeutet.
Sander gliedert sein Buch auf 280 Seiten in mehrere Kapitel, die unterschiedliche Facetten der Digitalisierung in China beleuchten. Von der staatlich geförderten Innovationspolitik über das Aufkommen von Tech-Giganten wie Alibaba, Tencent und Huawei bis hin zu den Schattenseiten wie Überwachung und Datenkontrolle – der Autor lässt dabei keinen wichtigen Aspekt aus.
Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz
Besonders spannend ist seine Analyse der Initiative „Made in China 2025“, mit der China strategisch in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Halbleiter und Robotik investiert. Sander beschreibt, wie das Land es geschafft hat, in einigen Bereichen die USA und Europa technologisch zu überholen und warum dieser Fortschritt oft mit staatlicher Unterstützung und einer einzigartigen Symbiose aus Politik und Wirtschaft möglich wurde.
Sander gelingt es, ein komplexes Thema auf verständliche Weise aufzubereiten. Sein Schreibstil ist sachlich, aber nicht trocken, und er spart nicht an anschaulichen Beispielen, die den Leser mitnehmen. Der Mix aus Daten, Analysen und persönlichen Eindrücken sorgt dafür, dass auch weniger technikaffine Leser einen Zugang zum Thema finden.
Kritische Betrachtung der globalen Auswirkungen
Das Buch bietet zudem eine kritische Betrachtung der globalen Auswirkungen von Chinas digitaler Dominanz. Sander diskutiert die ethischen und sicherheitspolitischen Fragen, die sich durch die zunehmende Technologieführerschaft Chinas ergeben. Themen wie digitale Überwachung, die Nutzung von KI für soziale Kontrolle und die Risiken einer globalen Abhängigkeit von chinesischer Technologie werden differenziert behandelt.
„China auf dem Weg zur digitalen Supermacht“ ist ein hochaktuelles, kluges und bestens recherchiertes Buch, das Einblicke in die digitale Strategie Chinas bietet. Es liefert wertvolle Erkenntnisse für Führungskräfte, Strategen und politische Entscheidungsträger, die die technologische und geopolitische Machtverschiebung verstehen wollen. Wer Chinas Weg zur digitalen Supermacht analysieren und daraus Handlungsstrategien ableiten möchte, findet in diesem Buch einen guten Ausgangspunkt.
Über den Autor
Matthias Sander, geb. 1986 in Mainz, hat in Bordeaux und Stuttgart Politik und Soziologie studiert. Er ist seit 2014 Journalist der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) aus der Schweiz. Von 2020 bis Ende 2023 war er China-Korrespondent der NZZ für Technologie. Wegen der Pandemie berichtete er zunächst aus Taiwan; ab 2021 dann aus der südchinesischen Metropole Shenzhen, der Heimatstadt von Huawei und weiteren Technologie-Konzernen von Weltrang.
Weiterführende Informationen zu dem Buch und dem Autor Matthias Sander
Matthias Sander, China auf dem Weg zur digitalen Supermacht. Überwachung und Innovation. mdv Mitteldeutscher Verlag. ISBN: 978-3-96311-885-2
KI, Chips und die Solarindustrie – China auf dem Weg zur digitalen Supermacht? Im Podcast China Impulse mit Alexandra Stefanov